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So war’s: Dänemark als Partnerland der Smart Country Convention

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Dänemarks Teilnahme an der Smart Country Convention am 20.-22. November in Berlin ließ keinen deutschen Entscheidungsträger daran zweifeln, dass Dänemark sehr weit vorne ist, wenn es um die Digitalisierung geht. Dem deutschen Publikum wurde dagegen verdeutlicht, dass es besonderen Nachholbedarf gibt, den digitalen Wandel umzusetzen.

Dänemark wurde als offizielles Partnerland der Smart Country Convention von der Bitkom wegen unserer hochrangigen Platzierungen auf internationale Ranglisten wie der der UNO zu „e-Government“ und bei der Europäischen Kommission über den Stand der Digitalisierung in den Mitgliedsstaaten ausgesucht. 31 Unternehmen waren Teil der dänischen Delegation, die am dänischen Messestand ihre verschiedenen digitalen Lösungen in den drei Bereichen Smart Government, Smart Health und Smart Urban Solutions präsentierten. Dass die Digitalisierung in Dänemark sehr wichtig genommen wird, wurde zudem dadurch verdeutlich, dass außer Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen auch drei weitere Fachminister geschickt wurden. Der Bereich Smart Health wurde durch Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby vertreten, Smart Urban Solutions durch den Minister für Energie, Versorgung- und Klima Lars Chr. Lilleholt und Smart Government durch die Ministerin für öffentliche Innovation Sophie Løhde vertreten. Dies war ein weiterer Beleg der dänischen Regierung dafür, wie wichtig der digitale Wandel genommen wird und dass die Digitalisierung Einfluss auf alle gesellschaftlichen Bereiche hat. Daher sind alle dänische Ministerien damit beschäftigt, den digitalen Wandel kontinuierlich umzusetzen, und die besten Resultate für die Bürger zu erzielen.

Der Erfolg der dänischen Teilnahme an der Smart Country Convention und damit die Reproduktion des Narratives von Dänemark als Vorreiter der Digitalisierung wurde auch in der Berichterstattung der deutschen Presse über die Convention deutlich. Hierbei war besonders die Digitalisierung der öffentlichen Dienstleistungen ein Schwerpunkt. Hier sind die dänischen Errungenschaften besonders deutlich, was den Berliner TAGESSPIEGEL beurteilen ließ: „Wie einfach es der Staat seinen Bürgern machen kann, zeigt Dänemark‘‘. Die Tageszeitung erklärt weiter, dass „Schulanmeldungen und andere Behördengänge fast alle Dänen im Netz [erledigen], selbst die Rente beantragen 95 Prozent digital. Deswegen liegt Dänemark beim europäischen Digitalisierungsindex (DESI) auf Platz eins“.

Im BEHÖRDEN-SPIEGEL äußert der Vorsitzende der Berliner Messe, Dr. Christian Göke, sich über die öffentliche Verwaltung in Dänemark und meint, „da können wir in Deutschland viel von Lernen“. Etwas, das sehr wichtig für das bessere Verständnis des deutschen Publikums auf der Smart Country Convention war, war der Hinweis, dass es sich bei der Digitalisierung in Dänemark nicht um ein neues Phänomen handelt. Bereits Ende der 1970er Jahre wurde hier wichtige Weichen gestellt, von denen gerade der öffentliche Sektor heute profitiert.

Der DEUTSCHLANDFUNK spitzt die dänischen Erfahrungen auf dem SCC in der Überschrift zu: „Warum die Dänen so gerne aufs Amt gehen und schlussfolgert „Wofür man hierzulande Schlange stehen muss, sei in Dänemark meist nur einen Mausklick weit entfernt‘‘.